Ein schlechtes Weihnachts- und Silvestergeschäft hat die Absatzzahlen für Champagner um 4,4% gegenüber dem Vorjahr sinken lassen.
Während im Jahr 2011 noch 323 Millionen Flaschen à 0,75 Liter verkauft wurden, sank der Absatz in 2012 auf 308,8 Millionen Flaschen. Diese vom CIVC (Comité Interproféssionel du Vin de Champagne) berichtet Zahl liegt deutlich unter den Erwartungen, die gegen Jahresmitte noch 315 Millionen Flaschen erwartet hatten.
Besonders schlecht lief das gewöhnlicherweise umsatzstarke Geschäft zum Jahresende. Für die Monate November und Dezember sanken die Verkaufszahlen um 6,7% bzw. 8,8% gegenüber dem Vorjahr.
Europa in der Krise
Die schlechten Daten sind größtenteils auf die schlechte wirtschaftliche Lage in Europa zurückzuführen. Vor allem in Frankreich, das hart von der Euro-Krise getroffen ist, scheinen viele Verbraucher immer weniger Lust am Feiern zu haben. Dort verringerte sich die Anzahl der verkauften Champagnerflaschen um 5,6% gegenüber 2011.
Auch in den anderen europäischen Ländern entwickelten sich die Absatzzahlen nicht besser. Ganz im Gegenteil, in vielen europäischen Ländern schränkten sich die Verbraucher noch mehr ein, so dass für Gesamteuropa ohne Frankreich unterm Strich ein Minus von 7,1% blieb.
Wachstum in Exportmärkten
Gute Nachrichten gibt es dagegen aus dem ferneren Ausland. In etablierten Märkten wie Japan und Australien sowie in Wachstumsländern wie Russland und China finden immer mehr Leute Gefallen an Champagner.
Außerhalb der EU gelang es deshalb, den Absatz um knapp 2 Millionen Flaschen bzw. 3,2% gegenüber 2011 zu steigern.
Diese Steigerung kann allerdings die herben Verluste in Frankreich und Europa nicht ausgleichen, da bislang dort rund 80% der gesamten Produktion abgesetzt werden.
Die „gute“ Nachricht
Der Pressebericht des CIVC – hier auf Französisch erhältlich – enthält auch eine gute Nachricht. Zumindest der Wert der abgesetzten Flaschen konnte mit 4,37 Mrd. Euro stabil gehalten werden.
Ohne blumige PR-Sprache bedeutet dies, dass der durchschnittliche Preis pro Flasche in 2012 um etwa 4 bis 5% gestiegen ist. Ob Preissteigerungen die richtige Strategie sind, wird die Zukunft zeigen. Üblicherweise sorgen Preiserhöhungen für eine weitere Schwächung der Nachfrage.