Immer wieder fragen Leser nach Alternativen zum Champagner. Diese gibt es natürlich! Oft wird an dieser Stelle dann Crémant vorgeschlagen. Was sind aber die Unterschiede zwischen Crémant und Champagner?
Herkunft
Nur in der Champagne angebauter Schaumwein darf sich Champagner nennen. Doch in Frankreich wird natürlich auch noch in anderen Weinbauregionen Schaumwein erzeugt. Sofern dieser Schaumwein – wie bei Champagner – die zweite Gärung in der zum Verkauf kommenden Flasche durchführt, darf er sich Crémant nennen.
Die wichtigsten Crémants kommen aus dem Elsass, von der Loire und aus dem Burgund. Dort sind die Böden und das Klima anders als in der Champagne, was sich im Charakter dieser Schaumweine auch niederschlägt.
Rebsorten
Ein weiterer Unterschied besteht in den zur Herstellung verwendeten Rebsorten. Champagner wird zu 99% aus den Sorten Chardonnay, Pinot Noir und Meunier hergestellt.
Für Crémant kommen je nach Region andere Rebsorten zum Einsatz. An der Loire wird oft Chenin Blanc verwendet, im Elsass Pinot Gris, Pinot Blanc, Riesling und andere weiße Rebsorten. Da ist es keine Überraschung, dass ein im Charakter anderer Schaumwein entsteht.
Herstellungsmethode
Oft hört man, dass Crémant nach der gleichen Methode wie Champagner hergestellt wird. Dies stimmt, sofern man nur die Flaschengärung betrachtet. Doch es gibt dennoch auch hier wichtige und qualitätsrelevante Unterschiede.
- Für Champagner dürfen aus 160 kg Trauben maximal 102 Liter Wein gepresst werden. Bei vielen guten Erzeugern sind es oft aber nur 82 Liter.
- Für Crémant darf man aus 150 kg Trauben maximal 100 Liter Wein erzeugen.
Preis
Champagner ist in der Regel erheblich teurer als Crémant. Doch ein sehr guter Crémant hat einen Preis, der durchaus den von billigeren Champagnern erreichen kann.
Fazit
Die oft gehörte Aussage, dass es keinen Unterschied zwischen Champagner und Crémant gibt, ist zu verneinen. Wer selten Schaumwein trinkt, wird sich unter Umständen schwer tun, diese Unterschiede herauszuschmecken – insbesondere wenn eine direkte Vergleichsmöglichkeit fehlt. Somit kann Crémant eine Alternative zum Champagner sein, doch man darf den selbsternannten „Experten“ nicht glauben, dass ein Crémant für 8 Euro so gut wie ein Dom Pérignon für 150 Euro ist.
J.Litzenberger meint
Ich hörte kürzlich von einem selbst ernannten ‚Kenner‘, der mir widersprach, als ich die
Bestimmungen hinsichtlich des limitierten Anbaugebietes erwähnte:
“Nicht so ganz richtig! Crémant enthält einfach nur den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestdruck von 3,5 bar gegenüber Champagner mit 6 bar – in der Flasche , versteht sich !“
Inwieweit ist das richtig?
Champagner Freund meint
Das war früher einmal richtig, doch heute ist es wohl nicht mehr.
In der Tat gab es Unterschiede zwischen Crémant und Champagner hinsichtlich des Drucks in der Flasche. Man glaubte, dass deshalb Crémant „cremiger“ als der „spritzige“ Champagner wäre.
Heute besteht dieser Unterschied in den allermeisten Fällen nicht mehr. Sowohl Crémant und Champagner werden nach der „méthode champenois“ bzw. „méthode traditionelle“ hergestellt.
Ebenfalls wichtig für Ihren Gesprächspartner: Ein in der Champagne angebauter Schaumwein wird nie als „Crémant“ verkauft, und ein nicht in der Champagne angebauter Schaumwein darf die Bezeichnung „Champagner“ nicht tragen.