Schlechte Nachrichten aus der Champagne – vor einigen Tagen wurde die Region von Frösten heimgesucht. Viele Weinberge wurden davon in Mitleidenschaft gezogen, so dass mit einer geringen Erntemenge im Jahr 2012 gerechnet werden muss.
Besonders betroffen waren die Côte des Blancs und die Côte des Bar. Vor allem die Weinberge, die im Tal liegen, waren von den niedrigen Temperaturen betroffen. In der Côte des Blancs sanken sie bis auf -3 Grad Celsius, in der Côte des Bar sogar bis auf -5 Grad Celsius.
Bei diesen niedrigen Temperaturen werden die jungen Schösslinge bleibend beschädigt. Man geht davon aus, dass etwa 7 bis 8% der diesjährigen Ernte verloren sind. So berichtet zumindest das Fachmagazin Decanter in einem Interview mit Benoit Gouez, der für die Weinerzeugung bei Moet & Chandon zuständig ist (http://www.decanter.com/news/wine-news/529919/champagne-crop-badly-damaged-by-frost).
Frost ist allerdings nichts ungewöhnliches in der Champagne. Denn diese Weinregion zeichnet sich durch ein kaltes, kontinentales Klima aus. Die Temperaturen können nach dem Beginn der Wachstumsperiode also durchaus Minusgrade erreichen.
Deshalb werden seit langem dagegen Maßnahmen ergriffen. Beispielsweise versucht man, keine Weinstöcke in Tallagen anzubauen, da dort Bodenfröste häufiger auftreten als in Hanglagen. Kalte Luft sinkt nämlich zu Boden.
Die Rebenerziehung benutzt Methoden wie „Taille Chablis“ für Chardonnay oder „Cordon de Royat“ für Pinot Noir, um möglichst hohe Frostresistenz zu erreichen. Dabei wird möglichst viel mehrjähriges Holz erhalten (welches weniger frostempfindlich als ein neuer Trieb ist) und nach oben (= vom kalten Boden weg) gebogen.
Für den Rest des Jahres 2012 bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter ab jetzt bis zur Weinlese gnädiger gestimmt ist. Denn dann könnte auch eine kleinere Ernte tolle Champagnerweine abgeben.
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